Diese Droge als Überschuss
Luk Perceval inszenierte am Thalia Theater Hamburg »Geld« nach Zola
Bei Geld hört die Freundschaft auf? Das ist so wahr wie manches andere: Stets ist der Mensch wilder als die Zivilisation, die er lebt; stets ist er rückständiger als der Fortschritt, den er betreibt; in seinem existenziellen Anspruch ist er lächerlicher, verzweifelter, als er sich je zugestehen darf. Denn in den Ordnungen, die er schafft, schafft sich der Mensch meistens nur ab: Existenz - das ist der schleichende Konkurs, der aber fortwährend und selbsttäuschend als Gründung angemeldet wird.
Luk Perceval, der mystisch befeuerte Flame, sucht in seinem Regiewerk nach dem Punkt, da Helle und Hölle des Strebens, des Glücks wie in einem Brennspiegel zu jenem Punkt kommen, der das Gute und Böse ununterscheidbar macht. Derzeit gräbt er am Thalia Theater Hamburg im zwanzigbändigen Romankosmos »Les Rougon-Macquart« von Emile Zola. »Trilogie meiner Familie« heißt der Herausfilterungsversuch, dessen erster Teil »Liebe« im vergangenen Jahr u...
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