Preis für Frauen im Exil
Potsdam. Die brandenburgische Flüchtlingsselbsthilfeorganisation »Women in Exile« (Frauen im Exil) erhält den ersten Menschenrechtspreis der Gerhart- und Renate-Baum-Stiftung. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wird am 27. November im Maxim-Gorki-Theater in Berlin verliehen. »Die Frauen von ›Women in Exile‹ kämpfen in vorbildlicher und eindrucksvoller Weise für die Zukunft unserer mulikulturellen Gesellschaft«, begründen Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) und seine Frau Renate die Entscheidung in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung. »Immer wieder erleben gerade Frauen eine doppelte Diskriminierung: Ihre ohnehin prekäre Situation als Frauen auf der Flucht ist im Zuge immer neuer Verschärfungen des Asylrechts kontinuierlich schwieriger geworden.«
Die Frauen von »Women in Exile« haben sich 2002 in Potsdam zusammengeschlossen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Gründerin und Sprecherin Elisabeth Ngari war 1996 mit ihren beiden Töchtern aus Kenia geflohen und lebte fünf Jahre in einem Asylheim in Prenzlau. Sie sagt: »Wir kämpfen zusammen mit anderen Frauen gegen diskriminierende Gesetze, und das eben aus Frauenperspektive.«
Der 1932 geborene Gerhart Baum war von 1978 bis 1982 Innenminister der Regierung von Kanzler Helmut Schmidt (SPD). Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition lehnte er das Angebot ab, Justizminister im Kabinett des neuen Kanzlers Helmut Kohl (CDU) zu werden. af
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