Integration im Schrebergarten
Die Lebensgeschichte eines SPD-Bundestagsabgeordneten kann interessant sein - und auch bedrückend. Karamba Diaby berichtet über den Alltagsrassismus in Deutschland
Namen können in anderen Sprachen seltsam wirken. Unwillkürlich denkt man bei Karamba an Bart Simp᠆son oder Lucky Luke, denn man muss mit den senegalesischen Verhältnissen schon sehr gut vertraut sein, um zu wissen, dass es sich um den zu einem Vornamen zusammengefassten Titel Karamokho Ba, »großer Gelehrter«, handelt. Diaby erläutert das in seiner Autobiografie, seine Vorfahren waren Religionsgelehrte, und der ungewöhnliche Vorname hat den Vorzug, dass er sich leicht einprägt und zum Wahlkampfslogan ebenso taugt wie zum Buchtitel - aber er kennzeichnet seinen Träger für viele Deutsche als einen, der nicht dazugehört, trotz Staatsbürgerschaft und Bundestagsmandat. Um als Nichtdazugehörender identifiziert zu werden, muss Diaby allerdings noch nicht einmal seinen Namen nennen. Mit den Worten »Nein, Sie nicht!« begrüßte ihn die Kassiererin in der Bundestagskantine an seinem ersten Tag als SPD-Abgeordneter, eine Botschaft, die ihm mal in su...
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