Wartesaal Friedland

Deutschlands ältestes Flüchtlingslager im Landkreis Göttingen hat viel erlebt und vielen geholfen

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Friedrich Hoy, 85, stammt aus Bad Muskau in der Oberlausitz, lebt aber schon lange in Niedersachsen. Der alte Herr, fit und fidel wie wenige in diesem schönen Alter, war zu Kriegsende bei Anrücken der Roten Armee mit seinen Eltern ins Erzgebirge evakuiert worden. 1947 wechselt er über die damals grüne Grenze in den Westen. Am Telefon erinnert er sich. »Es muss Mai gewesen sein, als ich ins Grenzdurchgangslager Friedland kam und Stunden später weiter zu Verwandten zog. Im Lager bekam ich eine Spritze. Zur Entlausung, hieß es. Dabei hatte ich ganz sicher keine einzige Laus am Körper.«

Anders als alle anderen, die das Durchgangslager passieren - von September 1945 bis heute über vier Millionen - bleibt Friedrich Hoy in der Gemeinde südlich von Göttingen. 1972 baut sich der Malermeister ein Haus. Zusammen mit anderen Privathäusern steht es heute auf dem Lagergelände. Vielleicht ist es die Erinnerung an seine eigene Flucht, weshalb Hoy...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -