»Ruff uff de Galeere«
Eine lang erwartete, opulente Bildbiografie erzählt die Geschichte von Arno Schmidt
Sein erstes Buch nannte er »Leviathan oder Die beste aller Welten«. Er schrieb es mit der Hand auf englischen Telegrammformularen, Überbleibseln aus dem Krieg. Begonnen im Oktober 1946, erschien es nach deprimierenden Verzögerungen drei Jahre später im Rowohlt-Verlag. »Und endlich, endlich … 30 Freiexemplare des Leviathan«, notierte Alice Schmidt im Tagebuch. »116 Seiten, sogar Fadenheftung«. Nur dass das »Büchelchen« des Fünfunddreißigjährigen mit dem Aufdruck »Ein neuer junger deutscher Autor« versehen war, hätte man sich, wie sie fand, sparen können. Wochen später schmückte der Verlag den Band mit einer Banderole, auf der kurze Zitate zweier Besprechungen standen, Hermann Hesses Feststellung »Ein wirklicher Dichter« und das Resümee einer Rezension von Alfred Andersch: »Noch einmal: ein Genie!«
Im November 1950 erschien der Journalist Alexander P. Eismann bei Arno Schmidt, um ihn für ein Porträt auszufragen. Er erschrak. Er hatt...
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