Galan der Prinzessin bleibt verschollen
Krimi in Niedersachsens Landtag: Am Parlament gefundene Knochen sind alt - aber stammen offenbar nicht vom getöteten Grafen Königsmarck
Ruhelos spukt Philipp Christoph Graf zu Königsmarck des Nachts im Leineschloss, das seit 1962 als Sitz des Landtages dient. Erlösung wird dem vor 322 Jahren ermordeten Liebhaber der Prinzessin Sophie Dorothea erst zuteil, wenn sein eingemauerter Leichnam entdeckt und würdig bestattet ist. Was wie die niedersächsische Version des von Oscar Wilde erdachten »Gespenst von Canterville« klingt, war eine früher in Hannover gern erzählte Gruselgeschichte. Nach wie vor muss der Ermordete spuken, so ließe sich die Story jetzt weiterspinnen, denn noch immer sind seine Gebeine nicht entdeckt: Im August gefundene Skelettteile jedenfalls stammen nicht vom Grafen.
Die bei Bauarbeiten frei gelegten Knochen, die Landtagspräsident Bernd Busemann jetzt der Presse präsentierte, bilden kein komplettes Skelett. Und sie stammen von mindestens fünf Menschen, wie die Anthropologin Birgit Großkopf erläuterte. Sie hatte die Fundstücke an der Universität Göttinge...
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