Späteinsteigerin mit Beharrungsvermögen - eine Karriere
1989 In der politischen Umbruchphase der DDR steigt die damals unscheinbare Physikerin Merkel in die Politik ein und schließt sich dem Demokratischen Aufbruch (DA) an, der später der CDU beitritt.
1990 April: Nach den Volkskammerwahlen wird Merkel stellvertretende Regierungssprecherin der DDR. Dezember: Merkel wird mit der ersten gesamtdeutschen Wahl direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Stralsund.
1991 Januar: Merkel wird unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) als Bundesministerin für Frauen und Jugend vereidigt. Dezember: Merkel wird zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.
1994 November: Merkel wird Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Für ihre Verhandlungsführung beim UN-Klimagipfel in Berlin erntet sie ein Jahr später große Anerkennung.
1998 November: Der neue CDU-Chef Wolfgang Schäuble macht Merkel zur Generalsekretärin.
1999 Dezember: Nach Bekanntwerden der Spendenaffäre ruft Merkel in einem spektakulären Zeitungsbeitrag die CDU zur Abnabelung von Kohl auf.
2000 April: Nach Schäubles Rücktritt infolge der Affäre wird Merkel auf dem Parteitag in Essen mit 95,9 Prozent zur Parteichefin gewählt.
2002 September: Nach der verlorenen Bundestagswahl mit Spitzenkandidat Edmund Stoiber (CSU) sichert Merkel sich den Fraktionsvorsitz der CDU/CSU im Bundestag.
2003 Dezember: Unter Merkels Führung segnet die CDU auf ihrem Parteitag in Leipzig einen radikalen Kurswechsel in der Steuer- und Sozialpolitik ab. Später distanzieren sich sowohl Kanzlerin als auch Partei wieder davon.
2005 September: Die Union gewinnt mit Merkel als Kanzlerkandidatin die Bundestagswahl knapp vor der SPD, bleibt aber weit hinter den Erwartungen zurück. November: Angela Merkel wird als Bundeskanzlerin einer Großen Koalition vereidigt. Sie ist nicht nur die erste Frau der Bundesrepublik, sondern mit 51 Jahren die bislang jüngste Politikerin in diesem Amt.
2006 August: Das US-Wirtschaftsmagazin »Forbes« kürt Merkel erstmals zur »mächtigsten Frau der Welt«. Den Spitzenplatz hält sie auch in den kommenden Jahren fast durchgängig.
2008 September/Oktober: Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) stellen wegen der Finanzkrise in dramatischen Rettungsaktionen Milliardensummen für Banken und die Wirtschaft bereit.
2009 September: Die CDU fährt bei der Bundestagswahl unter Merkels Führung zwar ein schwaches Ergebnis ein, es reicht aber für das gewünschte schwarz-gelbe Bündnis. Oktober: Merkel wird zum zweiten Mal vom Bundestag zur Kanzlerin gewählt.
2010 Mai: Die Staaten der Euro-Zone beschließen den ersten Rettungsschirm. Die Euro- und insbesondere die Griechenland-Krise wird Merkel in den kommenden fünf Jahren in Beschlag nehmen, ihren Rettungskurs muss sie auch gegen viel innerparteiliche Kritik durchsetzen.
2011 Juni: Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima beschließt Merkels Kabinett das Aus für acht Atomkraftwerke und einen schrittweisen Atomausstieg bis 2022. Im Wahlkampf hatte Merkel noch für eine Verlängerung der Laufzeiten geworben.
2012 Dezember: Bei ihrer sechsten Wiederwahl zur CDU-Chefin erreicht Merkel mit 97,94 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis.
2013 September: Bei der Bundestagswahl erreicht die Union mit 41,5 Prozent das beste Zweitstimmenergebnis seit 1990. Dezember: Merkel wird zum dritten Mal im Bundestag zur Kanzlerin gewählt.
2014 April: Merkel ist jetzt länger Kanzlerin als Helmut Schmidt es war. Nur Konrad Adenauer und Helmut Kohl regierten noch länger.
2015 August: Hunderttausende Menschen fliehen vor Krieg, Terror und Armut in die EU - die meisten kommen nach Deutschland. Merkel gerät mit ihrer Politik des »Wir schaffen das« innenpolitisch und innerparteilich massiv und über Monate hinweg unter Druck.
2016 November: Angela Merkel gibt ihre Entscheidung über eine vierte Kanzlerkandidatur auf einer CDU-Klausur in Berlin bekannt. AFP/n
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