Die Schwungkraft des Kreisels

Peter Liechti. Der Schweizer Filmemacher, das Leben und das Abschiednehmen

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Ein buntbemalter kleiner Spielzeugkreisel. Ihm wird - Daumen und Zeigefinger am Ende seiner Achse - Schwung gegeben für seine Bahn auf ausgebreitetem beschriebenen Papier. So beginnt der Film. Die letzte Einstellung zeigt sein immer kraftloser werdendes Taumeln auf den Manuskriptseiten, bis er schließlich auf die Seite fällt, noch ein bisschen sich regt, und dann ist Schluss. Mit diesen beiden Szenen hat Peter Liechti, wie nebenbei, eine Metapher gesetzt: für das Leben, für den Kampf um das Leben, für das Alpha und Omega der Welt. Der Schweizer Filmemacher. Er sitzt an seinem Schreibtisch, die A-4-Blätter vor sich, und blickt in die feststehende Kamera, so dass der Filmzuschauer sich als sein angesprochenes Gegenüber begreift. Und was Liechti aus dem Geschriebenen ausgesucht hat und Stück für Stück vorliest, geht von Leben und Tod. Geht von der eigenen Suche danach, was das denn sei. Umkreist die Dinge, um ihnen auf den Grund zu gehen....


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