Justizminister gibt Fehler zu

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Als Stefan Ludwig im Frühjahr Justizminister wurde, legte er gemäß den Regularien der Linkspartei sein Landtagsmandat nieder und entließ notgedrungen Mitarbeiter. Doch für die Zeit der Kündigungsfrist steht diesen Beschäftigten noch Lohn zu. Ludwig und die Landtagsverwaltung wurden sich nicht einig, wer von beiden zahlen müsse.

Am Donnerstag hat Ludwig in einer persönlichen Erklärung klargestellt, sein »Beharren« auf Zahlung der ausstehenden Gehälter durch die Landtagsverwaltung sei »ein Fehler« gewesen, der ihm »außerordentlich leid« tue. »Vor allem möchte ich bei meinen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Entschuldigung bitten«, betonte Ludwig. »Meine Fehleinschätzung hätte ich nicht auf ihrem Rücken austragen dürfen, zumal ich für ihre jahrelange Arbeit außerordentlich dankbar bin.«

Durch Gespräche mit Angehörigen, Mitarbeitern und Bürgern sei ihm deutlich geworden, »dass ein Minister in einer solchen Frage anders agieren muss«. Dies werde er in Zukunft beherzigen, versprach Ludwig. Er erklärte, er werde den Landtag nicht verklagen.

CDU-Generalsekretär Steeven Bretz reagierte: »Die vermeintliche Einsicht des Ministers kommt spät, zu spät, um überzeugen zu können.« Bretz will nicht glauben, dass Ludwig nach einem wochenlangen Lohnstreit mit einer ehemaligen Mitarbeiterin über Nacht einen »großen Sinneswandel« erlebte. Viel wahrscheinlicher sei, so Bretz, dass die LINKE, die »nach zahlreichen Fehlgriffen ihrer Spitzenfunktionäre um das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit bangt, ihren sturen Minister kalt gestellt und ihm eine Erklärung in die Feder diktiert hat«.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -