Aktivistin gegen Hassbotschaften

Silvio-Meier-Preis für Irmela Mensah-Schramm

  • Jérôme Lombard
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein beherzter Satz und schon ist sie auf dem Fernwärmerohr. Zivilcourage hält eben auch körperlich fit. Jetzt geht‘s dem Nazi-Graffito mit roter Sprühfarbe an den Kragen. Aus dem Hassslogan »Merkel muss weg!« macht Irmela Mensah-Schramm die Toleranzbotschaft »Merke! Hass weg!«. So wie mit dieser Schmiererei macht die rüstige 70-Jährige mit jeder menschenverachtenden Parole kurzen Prozess, die ihr unter die Augen kommt. Egal ob gesprüht, geklebt oder geritzt: Nazi-Symbole und Hetz-Sprüche gegen Flüchtlinge, Juden und Andersdenkende werden rigoros entfernt oder übermalt. Ihre Waffen hat die Seniorin immer dabei: Ceranschaber, Lappen, Acetonlösung und natürlich Sprühfarbe.

»Ich entferne den Nazidreck und solche Parolen, die zu Hass und Gewalt aufrufen, aus dem öffentlichen Raum«, sagt die Frau mit dem weißen Haarschopf entschlossen. Seit über dreißig Jahren ist die als »Spray-Oma« bekannte, gebürtige Stuttgarterin nun schon mit ihren Putz-...


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