In den Ententeich gefallen
Geplante Gespräche von CDU-Politikern mit extrem Rechten schlagen hohe Wellen
Der Schriftsteller Heinrich Mann hat 1938 einmal erklärt, warum er den KPD-Mann Walter Ulbricht nicht treffen wollte. Er setze sich nicht an den Tisch mit einem Mann, der »plötzlich behauptet, der Tisch, an dem wir sitzen, sei ein Ententeich, und der mich zwingen will, dem zuzustimmen.« An das Zitat erinnert sich David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus beim Verein Magdeburg am Tag, nachdem das politische Magdeburg in heftige Turbulenzen geriet wegen eines geplanten Gesprächs zwischen Holger Stahlknecht, dem Innenminister von der CDU, und Götz Kubitschek, dem Vordenker der Neuen Rechten in der Bundesrepublik. Kubitschek betreibt im sachsen-anhaltischen Schnellroda das »Institut für Staatspolitik«, in dem AfD-Politiker und Identitäre ein- und ausgehen; er ist Vordenker einer Bewegung, die nach eigener Aussage nicht am politischen Diskurs teilnehmen will, sondern »sein Ende als Konsensform« anstrebt. Für Begrich ist er einer...
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