»Das Land voranbringen«

Die etablierten Parteien holten die FPÖ aus der Schmuddelecke

  • Manfred Maurer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Franz Vranitzky fackelte nicht lange. Als Jörg Haider 1986 Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) wurde, kündigte der sozialdemokratische Bundeskanzler tags darauf die Koalition mit den bis dahin liberal-konservativ aufgetretenen Freiheitlichen auf. Der Schritt begründete die sogenannte Vranitzky-Doktrin, der zufolge es nie mehr eine Koalition mit der nach rechts abgedrifteten FPÖ geben dürfe. Vor zwei Jahren hatte ein Parteitag diese Linie in einem alle Funktionäre bindenden Beschluss bekräftigt. Der Beschluss gilt noch immer. Nur halten tun sich nicht mehr alle dran. Genosse Hans Niessl zum Beispiel nicht. Der burgenländische Landeshauptmann war sich letztes Jahr nach der Landtagswahl nach nur fünf Tagen handelseinig mit der FPÖ.

Der Christdemokrat Wolfgang Schüssel lieferte im Jahr 2000 nach dem Absturz seiner Partei auf Platz drei ein Husarenstück ab: Mit der FPÖ als Steigbügelhalter eroberte er das Kanzleramt. Immer...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.