Die revolutionierte Revolution

Immer mehr Kubaner suchen ihr Glück im boomenden Tourismus und erhoffen sich eine weitere Öffnung ihres Landes und damit ein besseres Leben. Von Beate Schümann

  • Beate Schümann
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Taxi?« ruft Jacinto, der mit seinem mattblauen Chevrolet am Parque Céspedes in Santiago de Cuba auf Kundschaft wartet. Der Platz ist historisch, denn hier verkündete Fidel Castro am 1. Januar 1959 den Sieg der Rebellen. Jacintos Amischlitten ist in die Jahre gekommen, wie auch die Revolution. Jetzt ist der Máximo Líder im Alter von 90 Jahren gestorben. Doch er wird unsterblich bleiben. Jacinto hat einen russischen Treckermotor in seinen Chevi eingebaut. Das einzige, was er sich von der Zukunft erhoffe, sei ein neuer Motor, sagt er.

Der erkrankte Castro hielt schon lange keine langen Reden mehr. Längst hatte er das Regieren seinem Bruder Raúl überlassen. Im kubanischen Alltag war Fidel jedoch überall präsent. »Er lebt in unseren Herzen«, sagen viele Kubaner. Die Revolution ist längst revolutioniert. Seit freies Unternehmertum erlaubt ist und sich das Land den USA angenähert hat, hoffen viele auf neue Verhältnisse und ein besseres L...


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