Österreich verschafft Europa nur kurz Erleichterung
Katja Herzberg sieht im Sieg von Alexander Van der Bellen noch keine Trendwende weg vom Rechtspopulismus
Die Erleichterung ist groß: Norbert Hofer hat es doch nicht in die Hofburg geschafft. In Umfragen und bei vielen Beobachtern lag der FPÖ-Kandidat vor der zu wiederholenden Stichwahl vorn. Aber die Österreicher haben es dann doch nicht fertiggebracht, erstmals in der Geschichte ihres Landes einen Rechtspopulisten zum Staatsoberhaupt zu machen. Daran haben vor allem die Kandidaten selbst ihren Anteil – mit Hetztiraden von Hofer und Vernunftreden Van der Bellens –, aber auch die vielen Politiker und Personen der Öffentlichkeit, die sich vor der Wahl am Sonntag gegen Hofer ausgesprochen hatten.
Glaubt man den Wahlumfragen, war für die Wähler jedoch nicht die »Angstmache«, von der nun ausgerechnet FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schwadroniert, ausschlaggebend. Es war das Amtsverständnis der Österreicher von...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.