Sieg für Brüssel
Die Nomenklatura Österreichs verhalf dem Grünen-nahen Van der Bellen zum Sieg bei den Präsidentschaftswahlen
Fast drei Prozent konnte der Grüne Alexander van der Bellen bei der Wiederholung der Präsidentenwahl zulegen und damit den Rechten Norbert Hofer (FPÖ) deutlicher als erwartet hinter sich lassen. Brüssel darf sich als Sieger fühlen, gilt doch der 72-Jährige als kompromissloser Verfechter der Europäischen Union. Kritik an ihr wird man in den kommenden Jahren aus der Hofburg nicht hören.
Dass erstmals ein Grüner das höchste Amt in einem Staat der EU erklimmen konnte, hat wenig mit der Stärke seiner Partei, sondern mit der Unterstützung seiner Kandidatur durch die gesamte Nomenklatura der politischen Klasse des Landes zu tun. Nachdem die Kandidaten der beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden waren, liefen so gut wie alle prominenten Politiker, ganz zu schweigen von Journalisten und Künstlern, für »Sascha«, wie der ehemalige Ökonomieprofessor von seinen Freunden genannt wird.
In der Sozialdem...
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