Arme haben kaum was von der Rente
Studie eines Versicherungskonzerns belegt die gewaltigen Unterschiede bei der Lebenserwartung in Deutschland
Unerhörtes mussten die Leser der »Welt« am Montag auf den Wirtschaftsseiten ihrer Zeitung entdecken. Männer mit hohem Einkommen, hieß es dort unter Berufung auf eine Studie des Versicherungskonzerns Zurich, werden »durchschnittlich elf Jahre älter als ihre Geschlechtsgenossen mit niedrigem Einkommen«. Armutsgefährdete Männer in Deutschland hätten demnach eine Lebenserwartung von gerade mal 70,1 Jahren, Frauen kämen auf 77, während wohlhabende Männer auf 81 Jahre Lebenszeit hoffen könnten, Frauen auf 85. Springers Edelpostille erkannte hier gar »sozialen Sprengstoff«, weil »arme Leute so kurz leben, dass eine pauschale Ausweitung des Renteneintrittsalters kaum möglich ist.« Als armutsgefährdet gilt in Deutschland, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat.
2015 belief sich dieser Wert für Alleinlebende in Deutschland auf 1033 Euro im Monat. Dabei handelt es sich nicht um eine kleine Minderheit, ...
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