Sorbische Lehrer im Land halten

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

»Insbesondere der in Sachsen festgestellte Bedarf an 99 sorbischen Lehrkräften bis 2025 macht die Größe der Aufgabe deutlich. In Brandenburg muss eine solche Bedarfsanalyse zeitnah erarbeitet werden«, sagt der Sorbe und sächsische Landtagsabgeordnete Heiko Kosel (LINKE).

Bereits zum zwölften Mal veranstalteten die Linksfraktionen von Sachsen und Brandenburg am Freitag einen Sorbischen Tag - diesmal erstmals außerhalb des angestammten sorbischen Siedlungsgebietes in der Lausitz. Ort der Zusammenkunft war Leipzig, wo das Sorbische Institut sitzt, wo die Universität Lehrer für den Unterricht in sorbischer Sprache ausbildet.

»Leipzig wird auch in Zukunft der wichtigste Standort für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses der Sorben sein«, heißt es in einer erst am Dienstag verbreiteten Presseerklärung der beiden Linksfraktionen. Die Abgeordneten Kosel und aus Brandenburg Anke Schwarzenberg wollen sich mit ihren Fraktionskollegen dafür einsetzen. »Ungeachtet dessen sind auch dezentrale Angebote in der Ober- und Niederlausitz zu entwickeln beziehungsweise auszubauen«, so heißt es, »insbesondere im Bereich der Weiterbildung von Lehrkräften, Erziehern sowie der Beschäftigten für die kommunale und Landesverwaltung.«

Da gegenwärtig das sorbische Schulwesen weniger durch niedrige Schülerzahlen, als vielmehr durch Lehrermangel in Frage gestellt sei, fordern beide Fraktionen ein »klares Bekenntnis« der Bildungsministerien, »dass der aktuelle Lehrermangel nicht für Einschnitte in das sorbische Schulwesen missbraucht wird.« Und: »Die Länder müssen verhindern, dass Lehrerstudenten wegen fehlender Referendariatsplätze in andere Bundesländer abwandern und damit künftig in der Regel für die Schulen im Siedlungsgebiet nicht mehr zur Verfügung stehen. Beide Länder sollten dafür eine abgestimmte Strategie entwickeln und umsetzen.«

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