Beim VBB ist ab Sonntag Winter

Am 11. Dezember gelten auch beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg neue Fahrpläne

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 3 Min.

Zum Fahrplanwechsel 2016/2017 gefällt sich die Deutsche Bahn (DB) wieder als emsiger Dienstleister am Kunden und verlässlicher Partner im Verkehrsverbund: An diesem Freitag weiht sie den soeben fertiggestellten, lange überfälligen zusätzlichen Bahnsteig am Potsdamer Bahnhof Griebnitzsee ein. Der mit Überdachung und Aufzug ausgestattete Neubau gestattet künftig den Halt von Zügen der Regionalbahnlinien RB 21 (nach Wustermark) und RB 22 (nach Königs Wusterhausen). Damit werden unter anderem die Universitätsstandorte Neues Palais und Golm im Halbstundentakt angesteuert.

Schon im Mai hatte die DB damit begonnen, auf einigen Regionallinien in Berlin-Brandenburg in den Zügen mehr Platz für die Fahrradmitnahme zu schaffen. Anfang November wurden modernisierte Triebwagen-Züge VT 648 des Herstellers Alstom beim »Prignitz-Express« RE 6 (Wittenberge über Neuruppin und Hennigsdorf nach Berlin-Gesundbrunnen) und auf der Linie RB 55 (Kremmen-Velten-Hennigsdorf) vorgestellt. Der fahrplanmäßige Einsatz der Züge, die mehr Sitzplätze und zusätzliche Rad-Abstellflächen haben, beginnt ab Sonntag schrittweise. Alle Züge haben fortan Kundenbetreuer an Bord.

Wie der VBB ankündigte, werde die Regionallinie RB 23 von Potsdam- Hauptbahnhof nach Michendorf nach Abschluss von Bauarbeiten wieder auf ihrer angestammten Strecke fahren. Die im Fahrplan 2016 nach Berlin- Südkreuz beziehungsweise -Jungfernheide verlängerten Linien RB 10 und RB 13 würden auch 2017 übernommen. Fortgesetzt werde der wochentags neu eingeführte Stundentakt auf der Linie RB 20 zwischen Hennigsdorf und Potsdam. Selbst die hypothetische Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens im Herbst 2017 haben die Planer im Blick behalten. »Zur Inbetriebnahme des Flughafens Berlin-Brandenburg BER ist eine gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Personennahverkehr sichergestellt«, teilte der Verkehrsverbund vor dem Fahrplanwechsel mit. »Ein umfangreiches Fahrplankonzept ist vorbereitet und wird separat veröffentlicht, sobald nähere Informationen zum Eröffnungstermin vorliegen.«

Wenig überraschend erfolgte der Hinweis, dass es auch im Laufe des nächsten Jahres wieder zahlreiche Baustellen geben werde. So werden die Arbeiten an der Dresdner Bahn zwischen Wünsdorf-Waldstadt und Elsterwerda (RE 5), an der Strecke Berlin-Frankfurt (Oder) zwischen Berlin-Ostbahnhof und Erkner (RE 1) sowie in den Bahnhöfen Cottbus und Ruhland über den Fahrplanwechsel hinweg fortgesetzt. Vom 9. Februar 2017 bis zum 1. April 2018 wird die Strecke Berlin-Eberswalde am Karower Kreuz in Berlin gesperrt und zweigleisig ausgebaut. Die Linie RE 3 wird in dieser Zeit umgeleitet und in Berlin-Hauptbahnhof unterbrochen. Statt in Berlin-Gesundbrunnen enden die Züge der Linie RB 27 in Berlin-Karow und die Züge der Regionalexpress-Linie RE 66 in Berlin-Lichtenberg. Im weiteren Jahresverlauf sind auch Abschnitte der Linien RB 22, RB 23, RB 12 und RB 54 betroffen.

Umfangreichere Veränderungen, die zum Teil erst ab 1. Januar 2017 greifen, gibt es bei einigen der 38 regionalen Bus- und Straßenbahnanbieter. Für Unmut hatten Pläne in der Uckermark gesorgt, 500 000 Kilometer Verkehrsleistungen im öffentlichen UVB-Netz einzusparen. Die Ausdünnung oder Streichung beträfe 44 Linien. In der Prignitz will man ein ähnliches Szenario durch den Einsatz von Rufbussen abmildern. Doch auch neue Busangebote gibt es - etwa mit dem neuen Stadtbuskonzept in Werder/Havel, dem PlusBus Hoher Fläming oder dem »mobus« der Märkisch-Oderland Bus GmbH, der ab 1. Januar zwischen Strausberg, Hoppegarten und Seelow verkehrt.

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