Die verschandelte Revolution
»Der Zwerg« von Alexander Zemlinsky im Schlossplatztheater Alt-Köpenick
Vergnüglich geht es zu. Es singen, anders als im Original, nur drei Personen. Zwei blutjunge Mädchen, ein Tenor. Dazu zwei Gaukler. Die quasseln nur. Ihre Masken, der eine mit rundem Mund, der andere mit plattem, prangen auf gegenüberliegenden Videowänden. Ulkig: Das Spielfeld wirkt wie eine verkürzte Kegelbahn. Durchsichtige große Kugeln rollen. Aber sie rollen nicht gegen Kegel, sondern flinke Hände führen sie wie beim Kinderspiel. Es sind Bälle. Ärsche sitzen darauf. Finger bringen sie zum Drehen. Clara, die Infantin, feiert ihren 16. Geburtstag, und alle Welt will sie beschenken. Doch nichts gefällt ihr. Ghita, ihre Lieblingszofe, ist entsetzt, als die Rede geht von einem hässlichen Zwerg. Der soll auf den Gabentisch, sagt das verschlagene Adelsweib. Und es geschieht. Drei Akteure, flink wie huschende Feen in weißem Tüll, palavern und tirilieren auf der Bahn. Alsbald wird der Zwerg herbeibeordert. Ein Mann kommt herbei, keine Frau,...
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