Gegen Exhumierung der Smolensk-Opfer
Warschau. In Polen sind Dutzende Demonstranten gegen die Exhumierung der Opfer des Flugzeugabsturzes von Smolensk auf die Straße gegangen. Anhänger der Bewegung »Bürger der Polnischen Republik« versuchten am Sonnabend, die monatliche Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den bei dem Unglück verstorbenen Präsidenten Lech Kaczynski und die 95 weiteren Opfer im Präsidentenpalast in Warschau zu stören. Sie hielten weiße Rosen und ein Spruchband mit der Aufschrift »Hände weg von den Gräbern« hoch. Mehr als sechs Jahre nach dem tödlichen Absturz einer Tupolew-154 mit 96 Insassen an Bord war Mitte November mit der Exhumierung der Smolensk-Opfer begonnen worden. PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski ist der Ansicht, dass der Absturz der Präsidentenmaschine bei Smolensk in Russland im Jahr 2010 auf einen Anschlag zurückzuführen ist. DNA-Analysen sollen nun zum einen die korrekte Identifizierung der Opfer bestätigen, zum anderen werden die Leichname auf Explosions- und Brandspuren hin untersucht. Eine erste Untersuchung unter der Leitung des damaligen Innenministers Jerzy Miller war zu dem Ergebnis gekommen, dass das Flugzeug am 10. April 2010 abstürzte, weil die Piloten trotz dichten Nebels zu landen versuchten. Eine Auswertung des Stimmrekorders zeigte, dass mehrere Militär- und Regierungsvertreter die Piloten im Cockpit trotz des schlechten Wetters zur Landung drängten. In Polen ranken sich dennoch zahlreiche Verschwörungstheorien um den Absturz. AFP/nd
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