Aufregung um einen Nikab
Eine Schülerin mit verschleiertem Gesicht im Unterricht bewegt Niedersachsens Landtag
Nur durch den Sehschlitz ihres Gesichtsschleiers, des Nikab, hat eine 16-jährige Muslima in der niedersächsischen Gemeinde Belm Blickkontakt zu Lehrern und Mitschülern. Vor drei Jahren hatte sich das Mädchen zum Tragen des Gewandes entschlossen. Ein Schritt, der über die Oberschule im Kreis Osnabrück hinaus viel Aufregung verursacht hat, zum Politikum geworden ist und die oppositionelle CDU den Versuch starten lässt, Kultusministerin Frauke Heiligenstadt »einen überzubraten«.
Die Keule, mit der die Union das tun möchte, heißt Klage vor dem Staatsgerichtshof. Diese sei geboten, weil Heiligenstadt durch das Dulden des Nikab das Schulgesetz missachte. Dessen Vorschriften könnten als Verbot der Verschleierung ausgelegt werden, meint die CDU. Ihr Fraktionsgeschäftsführer Jens Nacke warf der Ministerin zudem vor, sie verletzte ihre Fürsorgepflicht, weil sie nichts gegen eine Verhüllung tue, die ein Zeichen für die Unterdrückung der Frau...
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