Nasen wie Kolben und Hände wie Löffel
Im Kino: »Paula« von Christian Schwochow
Die Malerkolonie Worpswede wird um 1900 von pensionierten Offizieren befehligt. Solchen wie dem knorrigen Fritz Mackensen, der weiß, was er von diesen Malweibern, die hier kurz vorbeikommen, bevor sie endgültig in die Küche und zum Kinderkriegen abkommandiert werden, zu halten hat: nicht das Geringste. Schon gar nicht von dieser Paula Becker, die Nasen wie Kolben und Hände wie Löffel malt und sich ansonsten so ungebührlich benimmt, als sei sie von allen Konventionen freigestellt.
Aber einer unter den älteren Worpsweder Malern ist da doch, der kann ihre Unabhängigkeit in der Kunst wie im Leben schätzen: Otto Modersohn (mit Sinn für den Widerspruch im malenden Mann: Albrecht Abraham Schuch), dem vor nicht langer Zeit seine Frau starb. Sie werden ein Paar, aber ein höchst seltsames. Sie will ein Kind, hat Lust auf körperliche Liebe, aber er verschließt sich seiner jungen Frau. »Tierquälerei«, nennt sie das - und geht schließlich kurz...
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