Ein gebrauchter Konflikt
Felix Jaitner über die anhaltenden Kämpfe in der Ukraine und das mangelnde Interesse an Frieden in der Region
Im Schatten der Kriege in Syrien und Jemen dauern die Kämpfe in der Ostukraine fast unbeobachtet an - in den vergangenen Monaten nahmen sie sogar wieder zu. Trotz regelmäßiger Konsultationen der »Kontaktgruppe« und einem ausgehandelten Friedensabkommen (Minsk II), erscheint ein Ende des Konfliktes nicht absehbar. Die deutsche Berichterstattung sieht die Schuld überwiegend bei Russland. Bezeichnend ist die Einschätzung der Bundestagsabgeordneten Marieluise Beck und des Vorsitzenden der Heinrich-Böll-Stiftung, Ralf Fücks. Sie nannten den Konflikt in einem Gastbeitrag für die »FAZ« im April einen vom Kreml gesteuerten Krieg in der Ostukraine. Während Russland »den faktischen Anschluss des Donbass« betreibe, erhöhe die EU durch ihre vermittelnde Rolle den Druck auf die Ukraine, der Region weitgehende Autonomierechte zu verleihen. Ich jedoch glaube, die Gründe für die mangelhafte Umsetzung der Vereinbarungen von Minsk II sind deutlich vielf...
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