Viele Fragen nach der Hetzjagd in Sömmerda

Die Lokalpolitik streitet heftig über die politische Einordnung des Vorfalls vom vergangenen Wochenende

  • Sebastian Haak, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

War es »nur« eine »normale« Disco-Schlägerei? Jener Vorfall in Sömmerda in Nordthüringen in der Nacht zum Sonntag, bei dem nach Angaben der Polizei etwa 15 Deutsche einen Iraker und zwei Serben durch die Stadt gejagt hatten? Die Deutschen hätten die Männer dabei mit Schlägen und Tritten attackiert, hieß es von den Beamten. Zudem seien dabei volksverhetzende Parolen gerufen worden.

Für Ralf Hauboldt jedenfalls war all das genau das: eine Disco-Schlägerei, bei der Männer aneinander gerieten, die nicht mehr nüchtern waren. Dass das eine fremdenfeindliche Hetzjagd war? »Das ist weit hergeholt«, sagt Hauboldt, der seit 2012 Bürgermeister Sömmerdas ist. Nicht nur, dass es in der Stadt keine rechtsextreme Szene gebe. Einem 19-jährigen Deutschen, dem die volksverhetzenden Aussagen zugerechnet werden, sei ohnehin keiner Szene zuzuordnen. Hauboldt hat ein Parteibuch der LINKEN.

Und er ist kein Neu-LINKER. 1979 trat er nach eigenen Anga...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.