Mit geschwollener Stirnader
Andras Dömötör inszenierte Alfred Jarrys »König Ubu« einfallsreich im Deutschen Theater
Sie war einer der größten Skandale der internationalen Theatergeschichte: die Uraufführung von Alfred Jarrys »König Ubu« im Jahre 1896 in Paris. Aus dem Zuschauerraum erklang ein lautes »Merde«, was eine handfeste Schlägerei zwischen Befürwortern und Ablehnern auslöste. Eine zweite Vorstellung fand nicht statt und der einzige positiv gesinnte Kritiker wurde von seiner Zeitung fristlos entlassen.
Zurückgegangen war die schaurige Groteske auf einen Schülerulk. Erfindungsreiche Knaben hatten in einer Parodie ihren schrulligen Physikprofessor zum Gegenstand von Hohn und Spott gemacht und ihm alles Erdenkliche an Gemeinheiten aufgeladen. Jarry hatte diese Figur zum ebenso dummdreisten wie gewalttätigen Dragonerhauptmann Ubu umgeformt, der von seiner Frau, einer Lady Macbeth im Rinnsteinformat, zum Mord an seinem König Wenzeslaus angestiftet wird, alle Adligen massakriert und seltsamen Folterinstrumenten wie der Gehirnzerquetschungsmasc...
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