Die den Büchner rocken
Die Schaubühne zeigt eine eigenwillige, aber furiose Version von »Dantons Tod«
Solch einen uralten Text über eine mehr als 200 Jahre vergangene Revolution heute am Theater zu spielen und die Regie dann auch noch einem DDR-sozialisierten Recken wie Peter Kleinert zu überantworten: Kann das gutgehen? Die Schaubühne traut es sich zumindest, indem sie »Dantons Tod« von Georg Büchner zeigt. Im Studio des Hauses am Lehniner Platz toben sich Schüler des dritten Lehrjahres der Schauspielkunstschmiede »Ernst Busch« aus. Und weil es offenbar viel Mitspracherecht bei der Inszenierung genoss, spielt das Ensemble nicht einfach den Text von 1835 herunter, sondern lässt so ziemlich alles in diese zweistündige Vorstellung einfließen, was an theoretischen wie praktischen Inspirationsquellen im Theaterbetrieb augenblicklich aufzutreiben ist.
Das beginnt schon beim Rahmen: In einer Mischung aus epischem Theater und Revue fungiert ein Conférencier (Paul Maximilian Schulze) als Erzählerinstanz. Kurz und knapp referiert er gleich...
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