Küstenwache griff Seenotretter an

Bundesregierung bestätigt Vorfall vor libyscher Küste

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Bundesregierung hat Angaben der Hilfsorganisation Sea Watch bestätigt, denen zufolge ein Flüchtlingsboot von der libyschen Küstenwache angegriffen wurde. Dies geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei hervor, die dem »nd« vorliegt. »Positionsdaten, die von der EU-Operation EUNAVFOR MED aufgezeichnet wurden, belegen den Hergang«, erklärte der europapolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Andrej Hunko, am Donnerstag.

Das Schiff »Sea Watch 2« befand sich am 21. Oktober in internationalen Gewässern, als die Besatzung bei einem Rettungseinsatz behindert wurde. Die Küstenwache enterte nach Angaben von Sea Watch ein voll besetztes Schlauchboot, schlug Migranten mit Stöcken und behinderte die Verteilung von Rettungswesten. Eine Massenpanik brach aus, infolge der alle 150 Insassen ins Wasser fielen. Sea Watch konnte zwar 120 Personen aus dem Meer retten, barg aber auch vier Leichen. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation hat der Vorfall bis zu 30 Tote gefordert. nd Seite 5

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.