Abklatsch der Vergangenheit

Italiens neue Regierung unter Paolo Gentiloni hat nur eine knappe Mehrheit im Senat

  • Anna Maldini &
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eine Prognose über die Dauer der neuen italienischen Exekutive will niemand abgeben. Den rechten Sozialdemokraten droht eine weitere Niederlage bei einem Referendum.

Von Anna Maldini, Rom

Das Wort »neu« ist etwas sehr hochgegriffen. Doch Italien hat eine neue Regierung. Was die einen als »Kontinuität« bezeichnen, ist für die anderen nur ein billiger Abklatsch, eine Fotokopie der Vergangenheit. Die wichtigsten Minister von Matteo Renzi, der nach dem verlorenen Referendum zurückgetreten war, sind alle bestätigt worden oder wurden sogar befördert.

Das beste Beispiel dafür ist Maria Elena Boschi: In der letzten Regierung war sie für die Reformen zuständig, die 60 Prozent der Italiener am 4. Dezember abgelehnt hatten. Unter Gentiloni hat sie jetzt eine Funktion, die man mit der des Kanzleramtsminister in Deutschland vergleichen kann.

Italiens letzte Regierungskrise wurde in Rekordzeit gelöst: Nur neun Tage sind zwischen dem Rücktritt von Renz...


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