»Deutschland hat mir Möglichkeiten gegeben, für die ich dankbar bin.«

Hamid Khalil (27) studiert Wirtschaftsinformatik in Frankfurt am Main und ist Lehrer für Deutsch als Fremdsprache

  • Lesedauer: 1 Min.

»Ich kann nicht verstehen, wieso dieses Thema bei unseren türkischen Mitbürgern immer ein so großes Fass ist. Ich besitze die afghanische und die deutsche Staatsbürgerschaft, doch würde mein neues Heimatland Deutschland von mir verlangen, mich zu entscheiden, die Wahl fiele auf die deutsche.

Deutschland hat mir Möglichkeiten gegeben, für die ich dankbar bin. Deutschland ist meine neue Heimat und wird es auch bleiben. Macht mich die Rückgabe meines afghanischen Passes zu einem schlechten oder weniger loyalen Afghanen? Nein. Das ist nur ein Stück Papier, Afghane werde ich auch ohne dieses Stück Papier bleiben. Ich lebe aber nun mal in Deutschland und es gebietet der Respekt vor Deutschland bei solchen Entscheidungen wie um die doppelte Staatsbürgerschaft, auf übertriebene Ehre- und Stolz-Diskussionen, wie einige es gerne tun, zu verzichten.

Wir Einwanderer sollten nicht nur verlangen, sondern auch was zurückgeben. Ein Grundmaß an Verbundenheit sollten wir schon an den Tag legen, damit die Integration gelingt. Schafft man diese Grundverbundenheit mit Deutschland nicht, dann muss man sich ernsthaft die Frage stellen, ob Deutschland das richtige Land für einen ist und ob man woanders eventuell besser aufgehoben wäre.«

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