Panasiatische Gefühle

Fünf Minuten lang war die Sensation greifbar. Der 24-jährige Gaku Shibasaki hatte kurz nach der Pause 20 Meter vor dem Tor abgezogen, und der Ball landete im Netz. 2:1-Führung für Kashima. Was? »Jetzt bin ich doch für die Japaner«, hatte ein Reporter aus Taiwan diese Woche in Japan geunkt, nachdem die Kashima Antlers überraschend das Finale der Klub-WM erreicht hatten. Das Unglaubliche wäre ein Sieg des japanischen Underdogs gegen das übermächtige Real Madrid gewesen, am Sonntag im Finale in Yokohama. Seit dem 8. Dezember ermittelten hier die kontinentalen Champions den weltbesten Klub.

Eine zweite Sensation war: nicht-japanische Asiaten unterstützten einen japanischen Klub. Erstmals hatte ein asiatischer Verein das Finale der Klub-WM erreicht und panasiatische Gefühle erweckt. Ungewöhnlich auf dem Kontinent, wo sich diverse Länder noch am Zweiten Weltkrieg oder ältere Konflikte hochziehen. Asien ist gepflastert mit Territorialkon...