Neue Regierung in Libanon vereidigt
Beirut. Rund zwei Monate nach der Präsidentschaftswahl ist im Libanon eine neue Regierung vereidigt worden. Ministerpräsident Saad Hariri trat sein Amt als Regierungschef einer breiten Koalition am Sonntag an. Er sagte, seine Regierung werde eine der »nationalen Übereinstimmung« sein. Höchste Priorität habe es, die Stabilität des Landes angesichts der Turbulenzen in den Nachbarländern sicherzustellen. In dem Kabinett sind fast alle wichtigen politischen Parteien des Landes vereint, darunter auch die schiitische Hisbollah. Die neue Regierung muss noch eine Vertrauensabstimmung im Parlament gewinnen. Da jedoch fast alle großen Parteien in ihr sitzen, gilt es als sicher, dass sie die Abstimmung für sich entscheiden wird.
Hariri war vor sechs Wochen vom frisch gewählten Präsidenten Michel Aoun zum Regierungschef ernannt worden. Er gilt als einer der einflussreichsten Sunniten des Libanons und als scharfer Gegner der Hisbollah. Der Ernennung war zweieinhalb Jahre lang ein Machtvakuum vorausgegangen. Das Parlament konnte sich in dieser Zeit nicht auf ein Staatsoberhaupt einigen. Erst als Hariri, der zwischen 2009 und 2011 schon einmal Ministerpräsident war, seinen Widerstand gegen Ex-General Aoun Mitte Oktober aufgegeben hatte, wurde dessen Wahl zum Präsidenten möglich. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.