Der Fluch der schwarzen Brocken
In Kolumbiens Kohleregion Cesar leben Gewerkschafter und Umweltaktivisten gefährlich
»La Jagua« heißt die Mine, in der William Orozco lange gearbeitet hat. Riesige Lastwagen hat er durch den weitläufigen Steinkohletagebau gelenkt, der nur ein paar Kilometer entfernt von dem kleinen Ort La Jagua de Iberico, seinem Wohnort, liegt. Vor dem Eingang zur Mine prangt eine große lindgrün gestrichene Stellwand, auf der eine glückliche Familie zu sehen ist, die den Vater empfängt. »Wir strengen uns an, damit Du sicher nach Hause kommst«, steht in dicken weißen Buchstaben darauf. Das Wort »seguro«, sicher, ist farblich hervorgehoben. Für William Orozco ist dieses Plakat schlicht zynisch, denn im September 2003 fiel ein riesiger Kohlebrocken auf seinen Lkw und begrub ihn unter sich.
»Ein typischer Arbeitsunfall, der aber nie formell aufgenommen wurde, obwohl ich wenige Stunden nach dem Unfall im Krankenhaus von Valledupar ankam«, klagt der 49-Jährige. Die Kollegen haben ihn damals aus dem schrottreifen Kipplader befreit und e...
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