Ein nicht verarbeitetes Trauma

Malou Berlin beschreibt in »Brandspuren« wie eine Familie mit einem fremdenfeindlichen Anschlag im Ort umgeht

Eine Familiengeschichte, nein! Ein Nachwenderoman, nein! Ein Stück Gesellschaftsgeschichte, nein, nein und nochmals nein! »Vielschichtig«, so das viel und doch wenig sagende Wort, das dem Rezensenten beim Nachdenken über den Roman »Brandspuren« von Malou Berlin in den Sinn kommt. Es ist auch nicht wichtig, eine Schublade zu finden, in die das ganze Buch passt.

Der zweite Roman der Autorin und Filmemacherin erzählt die Geschichte dreier Frauen: Großmutter, Mutter, Tochter in der fiktiven brandenburgischen Kleinstadt Ratzlow und in Berlin. Erzählt vom Leben und Wollen und vom Scheitern jeder einzelnen und vom belasteten und auch zerstörten Verhältnis zueinander.

Die Großmutter, Wilma Nowak, von ihren langjährigen Bekannten nur Willi genannt und oft als »Herr Nowak« angesprochen, ist gelernte Maurerin, vielfältig engagierte Bürgerin der DDR, eine Frau, die sich im Alter mit dem schwächer werdenden Körper und Einsamkeit auseinandersetzen mu...


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