Nachtarbeit im Tagebau auch bei Ostwind
Welzow. Das Landesbergamt habe den im Herbst 2016 heftig umstrittenen Sonderbetriebsplan »Immissionsschutz am Tagebau Welzow-Süd« drei Tage vor Weihnachten zugelassen. Das meldete die Allianz für Welzow am Dienstag. Der Kompromissvorschlag des Stadtparlaments von Welzow, ein Nachtarbeitsverbot bei Ostwind einzuführen, sei vom Bergamt abgelehnt worden. »Im neuen Sonderbetriebsplan wird es keine Verbesserung für die Anwohner des Tagebaus geben«, bedauerte die Stadtverordnete Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow). Das Bergamt habe »im Großen und Ganzen« die Wünsche der Lausitzer Energie AG abgesegnet. Die Überwachungsmessungen sollen den Angaben der Allianz zufolge halbjährlich stattfinden. Davon werde dann der Jahresdurchschnitt ermittelt. »Wenn die Menschen im Hochsommer in der Nacht Fenster nicht öffnen können, weil einem der ohrenbetäubende Lärm den Schlaf raubt, nützt der Hinweis nichts, dass es im Jahresmittel doch unter den Grenzen bleibt«, beschwerte sich Wodtke. Auch solle es keine Lärmschutzfenster und keine finanzielle Entschädigung geben. Der Braunkohletagebau dürfe bis auf etwa 300 Meter an die Stadt heranrücken. Gegen die Zulassung könne noch einen Monat lang Widerspruch eingelegt werden. Der neue Sonderbetriebsplan soll 2017 in Kraft treten. nd
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