Die Vergessenen
Das Schicksal italienischer Kriegsgefangener wird endlich in einer Berliner Dauerausstellung gewürdigt
Wer sich erinnern kann, ist in der Lage, das bewältigte und unbewältigte Vergangene mit der Gegenwart zu verbinden. Die besondere Geschichte kriegsgefangener Italiener in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges wurde lange verdrängt. Seit Kurzem existiert in Berlin-Schöneweide die Dauerausstellung »Zwischen allen Stühlen. Die Geschichte der italienischen Militärinternierten 1943-1945«. In Baracke 4 des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers erinnert sie neben einer ersten Überblicksdokumentation (»Alltag Zwangsarbeit 1938-1945« in Baracke 2) an verschüttete Schicksale.
Ein Dezembermorgen. Es ist bitterkalt auf dem Weg ins heutige Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Kahle Baumreihen am Wegesrand. Aus den Hauptstraßen dringt Lärm. Gleich nebenan befindet sich ein Kinderspielplatz und gegenüber sieht man gründerzeitliche Wohnhäuser. Eine alte Schule liegt im näheren Umfeld, die Kirche ist ganz nah. Wie konnten hier - eingebettet ins ...
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