Reine Kopfsache - Lenin in Berlin
Bruchstückhaft stellt sich die Stadt in Spandau ihrer Denkmalsgeschichte
Als man ihn vor einem Vierteljahrhundert aus der Stadt geschafft und vergraben hat, da war dem ein Riesenspektakel vorausgegangen. In Berlin sei kein Platz für Götzenbilder des gescheiterten Systems, hieß es. Der Moment, als der Kran am 13. November 1991 den Kopf vom Monument des Gründers des Sowjetstaates hob - im Nachwende-Kino-Hit »Good Bye, Lenin!« wurde er zu einer Schlüsselszene. Nun ist Lenin wieder zurück in Berlin, schon seit April, ungeachtet heftiger politischer Kontroversen. Selbst der Winterschlaf der schützenswerten Zauneidechse an seinem Verbannungsort am Seddinsee hatte ihn nicht aufhalten können. Zu Schaden gekommen ist wegen des russischen Revolutionärs diesmal niemand. In der Zitadelle Spandau, die gottlob im 19. Jahrhundert auch ein Gefängnis war, kann ihm heute jedermann ins Antlitz schauen.
Mein eigenes Wiedersehen mit Lenin dieser Tage war eher ernüchternd. Das hängt damit zusammen, dass einzig sein Granitha...
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