»Verletzungen wie bei einer Mine«

Im Magdeburger Handtraumazentrum bereitet man sich auf Silvester vor - und warnt vor illegalen Böllern aus Polen und Tschechien

  • Annette Schneider-Solis, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit dem Verkaufsstart von pyrotechnischen Erzeugnissen Ende Dezember rechnen die plastische Chirurgen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg jedes Jahr mit viel Arbeit. Am einzigen Handtraumazentrum der neuen Bundesländer werden besonders schwere Verletzungen behandelt. »Bekannt sind die Polen-Böller«, erklärt der Direktor der Plastischen und Wiederherstellungschirurgie, Manfred Infanger.

»Diese Böller haben die Sprengkraft einer Bombe«, erklärt der Mediziner, »und entsprechend schlimm sind die Verletzungen. Das können Knalltraumata, Augenverletzungen oder Verbrennungen sein. Im Extremfall können sie zu Amputationen und zum Tod führen. Es sind Verletzungen wie bei einer Mine.« Der Professor kann den Vergleich aus Erfahrung ziehen, er hat beim Schweizer Militär als Arzt auch Minenopfer behandelt. Zum vergangenen Jahreswechsel behandelten die Chirurgen 40 Böllerverletzungen. 15 Patienten mussten stationär aufgenommen werden, acht von...


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