Skandal um Verkauf

Czartoryski-Sammlung

  • Lesedauer: 2 Min.

Der polnische Staat hat zu einem niedrigen Preis die bedeutende Czartoryski-Kunstsammlung gekauft, zu der auch das weltberühmte Gemälde »Dame mit Hermelin« von Leonardo da Vinci zählt. Die Sammlung umfasst neben Werken der bildenden Kunst auch 86 000 Museumsobjekte und 250 000 Bücher und Handschriften. Die Sammlung soll künftig möglichst vollständig im Nationalmuseum in Kraków zu sehen sein.

Kulturminister Piotr Glinski nannte einen Kaufpreis von 100 Millionen Euro, dabei wird der Wert der Kunstwerke auf zwei Milliarden Euro geschätzt. »Wir haben die Sammlung für fünf Prozent ihres geschätzten Wertes erworben«, bestätigte Glinski am Freitag im polnischen Fernsehen. Aus Protest gegen den Verkauf trat der Vorstand der Czartoryski-Stiftung geschlossen zurück, in deren Obhut sich die Sammlung bislang befand. Der private Besitzer, Fürst Adam Karol Czartoryski, sagte der polnischen Presseagentur PAP zufolge zur Begründung: »Ich will das Werk meiner Vorfahren zum Wohle Polens fortsetzen.«

In der Adelsrepublik Polen vor 500 Jahren gehörten die Czartoryskis zu den einflussreichsten Fürstengeschlechtern. Die rechtskonservative Regierung in Warschau bemüht sich seit ihrem Amtsantritt 2015 um eine Aufwertung der polnischen Nationalkultur.

Da Vincis »Dame mit dem Hermelin« von 1490 ist eines von nur vier erhaltenen und als gesichert geltenden Frauenporträts des italienischen Malers und Universalgelehrten. Die Czartoryskis erwarben das Bild im Jahr 1900. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.