Geheimdienst erwartet nichts von NSU-Gremium

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Brandenburgs Verfassungsschutzchef Carlo Weber sieht der weiteren Arbeit des NSU-Untersuchungsausschusses im Landtag gelassen entgegen. »Ich erwarte keine wesentlichen Neuigkeiten aus dem Ausschuss, aber man ist nie sicher vor Überraschungen«, sagte er. Der Verfassungsschutz soll Informationen über das NSU-Trio nur unzureichend weitergegeben haben, um seine Quelle, den V-Mann »Piatto«, zu schützen. Er sei in der Zeit nicht dabei gewesen, aber er wisse, dass es »wunde Punkte« gebe, räumte Weber ein. Für ihn sei aber wichtig, dass seit Amtsantritt von Winfriede Schreiber als Verfassungsschutzchefin im Jahr 2004 vom Geheimdienst keine Skandale mehr ausgegangen seien. »Ich kann die Öffentlichkeit nur bitten, bei der Aufgabe und der Arbeit des Verfassungsschutzes eine Trennlinie zwischen der Vergangenheit und heute zu ziehen«, appellierte Weber, der sein Amt 2013 von Schreiber übernahm. Es mache keinen Sinn, aus Vorkommnissen der 1990er Jahre oder der frühen 2000er Jahre den Schluss zu ziehen, dass man bei der bestehenden Sicherheitslage auf den Verfassungsschutz verzichten könne. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.