Nebenan statt mittendrin
Martin Schirdewan fragt sich, warum die Europäische Linke im Klassenkampf keine Rolle spielt
Zuerst die guten oder die schlechten Nachrichten? Okay, die guten Nachrichten. Die Europäische Linkspartei (EL) hat sich Mitte Dezember zu ihrem fünften Kongress in Berlin versammelt, um die Weichen in Richtung einer erfolgreicheren Zukunft und sich selbst den gewaltigen gesellschaftlichen Aufgaben zu stellen. Sie hat ein politisches Dokument diskutiert und angenommen, das die inhaltlichen Positionen einer radikalen linken Kraft angesichts der Auseinandersetzung zwischen Neoliberalen und der radikalen Rechten um die gesellschaftliche Hegemonie bestimmt. Und sie hat mit Gregor Gysi einen der profiliertesten und prominentesten Linken in Europa zu ihrem neuen Präsidenten gewählt, der diese Positionen auch in die Öffentlichkeit tragen kann und wird.
Die schlechte Nachricht? Es herrscht Klassenkampf. Und die europäische Linke spielt darin bislang fast keine Rolle.
Wir erleben derzeit einen tiefen historischen Einschnitt. Die liber...
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