Der Wald hat tausend Augen

Bayern: Wie viele Kameras inzwischen im Gelände versteckt sind, wissen auch Experten nicht

  • Elke Richter, München
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wer im Wald unterwegs ist, wird ständig unbemerkt beobachtet. Von Kaninchen, Füchsen, Siebenschläfern und Eichelhähern zum Beispiel. Immer öfter aber sind auch elektronische Augen zwischen den Ästen versteckt: Wildkameras, die durch Bewegungen aktiviert werden und per Infrarot selbst nachts gestochen scharfe Bilder liefern. Was Jägern hilft, bereitet Datenschützern Sorgen. Denn viele Menschen fühlen sich im Wald unbeobachtet - so wie ein österreichischer Politiker, dessen Schäferstündchen mit einer Geliebten detailliert auf einer Speicherkarte dokumentiert wurde.

»Der Wald ist so etwas wie ein Rückzugsgebiet für viele Menschen, die ungestört sein wollen«, erläutert der bayerische Datenschutzbeauftragte Thomas Petri. Dass die Kameras inzwischen mit Preisen ab 100 Euro absolut erschwinglich geworden sind und entsprechend nachgefragt werden, hält er daher für bedenklich. »Die Gesellschaft nimmt sich selbst die Räume weg, die der einzelne M...


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