Nauen: Staatsanwalt zieht Anklagepunkt zurück
Potsdam. Im Prozess um den Brandanschlag von Nauen hat die Staatsanwaltschaft überraschend einen Rückzieher gemacht: Staatsanwalt Nils Delius beantragte in der Verhandlung am Donnerstag im Potsdamer Landgericht, den Anklagepunkt »Bildung einer kriminellen Vereinigung« fallen zu lassen. Der Punkt betraf fünf der sechs angeklagten Neonazis. Zu den Gründen äußerte sich Delius zunächst nicht. Eine Streichung dieses Anklagepunktes könnte Auswirkungen auf das Strafmaß haben, denn bei einer Verurteilung kann die Bildung einer kriminellen Vereinigung strafverschärfend wirken. Die sechs Neonazis müssen sich vor Gericht unter anderem wegen eines Brandanschlags auf eine Turnhalle in Nauen (Havelland) verantworten, die als Notunterkunft für Flüchtlinge vorgesehen war. Bei dem Anschlag im August 2015 war die Halle vollständig zerstört worden. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.