Wundertüte an der Weichsel
Warschau - faszinierendes Kaleidoskop aus Kontrasten, Brüchen und Widersprüchen. Von Ekkehart Eichler
Ein kleiner Junge steht an der schwarzen Bank. Guckt keck zur Mama und drückt dann einen Knopf auf dem spiegelglatt polierten Stein. Daraufhin erklingt Musik - die Bank spielt Klavier. Ein halsbrecherisch virtuoses Stück, das sofort andere Flaneure in Bann zieht. Leute bleiben stehen und lauschen andächtig, bis der letzte Ton aus dem multimedialen Sitzmöbel verklungen ist. Über QR-Codes lässt sich zudem ein mobiler Stadtführer sowie Audio- und Videomaterial herunterladen, damit man noch besser wandeln kann auf den Spuren des großen Frédéric Chopin.
Denn auf ihn trifft man in Warschau immer und überall: Auf dem Chopin-Flughafen und in der Chopin-Straße. Am Chopin-Denkmal und im Chopin-Museum. Auf dem Chopin-Weg und bei Chopin-Konzerten. Chopin schaut von Litfaßsäulen und Mauern und sogar als Selfie-Partner steht der Meister jederzeit zur Verfügung. Im Fieberwahn quasi taumelt Warschau um seinen genialen Sohn, zu dessen Herz in der Heilig...
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