Digitale Fahrscheine bald Standard
Verkehrsminister Dobrindt startet Initiative für E-Tickets
Berlin. Ein einheitlicher Standard für elektronische Fahrkarten im deutschen Nahverkehr - das will die Bundesregierung in den nächsten Jahren verwirklichen. Am Freitag fiel der offizielle Startschuss für zwölf vom Bund geförderte Projekte zu dem Thema, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte. Dafür fließen bis Herbst nächsten Jahres insgesamt 16 Millionen Euro.
Der Nahverkehr werde täglich von vielen Millionen Menschen genutzt, erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Um auch hier die Digitalisierung voranzutreiben, »brauchen wir deutschlandweit nutzbare Mobilitätsplattformen, die überregional und länderübergreifend Fahrgastinformationen verknüpfen und die Buchung von E-Tickets ermöglichen«. Diesen Themen widmeten sich die zwölf Förderprojekte.
Grundsätzlich sind Länder und Kommunen für Fragen des öffentlichen Nahverkehrs zuständig. Der Bund will mit seinen Fördermaßnahmen verhindern, dass es bei der Entwicklung und Verwendung digitaler Ticketservices zu »Insellösungen« kommt. Als übergreifender Standard wurde das »E-Ticket Deutschland« entwickelt, das per Chipkarte oder Smartphone genutzt werden kann. Laut Ministerium haben sich rund 370 Verkehrsunternehmen der Initiative angeschlossen. Der VDV hat etwa 600 Mitgliedsunternehmen.
Die Förderinitiative brachte Dobrindt Lob von ungewohnter Seite ein. »Fast zum Ende der Wahlperiode überrascht uns der Bundesverkehrsminister tatsächlich auch einmal mit einem vernünftigen Vorschlag«, erklärte die Grünen-Verkehrspolitikerin Valerie Wilms. Allerdings sei es nötig, in die einheitlichen Ticketstandards auch »andere Mobilitätsdienste wie Leihräder oder Carsharing« einzubeziehen, mahnte sie. AFP/nd
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