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Mangelnde Effizienz

»Tatort«-Produktionen

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Rechnungshöfe von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt werfen dem MDR mangelnde Wirtschaftlichkeit bei »Tatort«-Produktionen vor. Der Sender habe keine Kriterien für die wirtschaftliche Bewertung der Angebote von Produktionsfirmen, heißt es in einem Prüfbericht, über den das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« berichtet. Die Rechnungshöfe bemängeln außerdem, dass der Sender einige »Tatort«-Produktionen an die Tochterfirma Saxonia Media vergeben habe, ohne zuvor weitere Angebote einzuholen.

Der MDR hatte sich 2012 verpflichtet, bei Filmen, die mehr als 50 000 Euro kosten, mindestens drei Angebote bei externen Produktionsfirmen einzuholen. Ausnahmen bedürfen einer Genehmigung durch den Fernsehdirektor, wie in der »Herstellungsordnung Fernsehen« des Senders festgelegt ist. Die Rechnungsprüfer kritisierten, dass die Herstellungsordnung nicht regele, welche Gründe solche Ausnahmen rechtfertigen und forderte den MDR zur Nachbesserung auf: »Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Ausnahme zum Regelfall wird.«

Im konkreten Fall hatte der Sender insgesamt vier »Tatorte« aus Leipzig von der Ausschreibungspflicht ausgenommen und an Saxonia Media vergeben. Der Sender begründete dies mit dem langjährigen Vertrauensverhältnis und der kreativen Atmosphäre in der Zusammenarbeit mit der Leipziger Firma.

Den Rechnungsprüfern reichte diese Begründung nicht aus. Sie kritisierten außerdem, dass der MDR sich bei Finanzierungszusagen der ARD-Tochterfirma Degeto auf Absichtserklärungen verlassen habe, statt auf den endgültigen Vertragsabschluss zu warten. epd

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