Werra-Gemeinde klagt erneut gegen K+S

Das thüringische Gerstungen will Verbot der Kalilauge-Verpressung durch den Konzern durchsetzen

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Erfurt. Die Thüringer Gemeinde Gerstungen klagt einem Zeitungsbericht zufolge erneut gegen die Entsorgung von salzhaltigen Produktionsabwässern der Kali-Industrie in den Boden. Gerstungen wendet sich damit gegen die Entscheidung der hessischen Behörden vom Dezember, nach der der Kali- und Düngemittelkonzern K+S noch bis zum Jahr 2021 Lauge versenken darf. Der kleine Ort an der Werra nahe der Landesgrenze zu Hessen habe Klage beim Verwaltungsgericht Kassel eingereicht, berichtete die »Thüringer Allgemeine«. Das Blatt berief sich auf Angaben des 1. Beigeordneten der Gemeinde, Dieter Trümper. Dieser hatte bereits nach der Behördenentscheidung kurz vor Weihnachten eine neuerliche Klage seiner Gemeinde in dieser Sache angekündigt.

Gerstungen war aus Sorge um seine Trinkwasserbrunnen bereits mehrfach juristisch gegen die Laugenversenkung des K+S-Konzerns vorgegangen. Die Gemeinde hatte damit immer wieder auf Umweltprobleme durch die Kali-Industrie aufmerksam gemacht, die im hessisch-thüringischen Grenzgebiet mehrere Werke mit rund 4400 Beschäftigten unterhält.

Die Erlaubnis des Regierungspräsidium Kassels ist nach Angaben der Behörde seit 1. Januar 2017 gültig und läuft bis 31. Dezember 2021. Danach soll das sogenannte Verpressen von Lauge, die derzeit beim Kaliabbau anfällt, im Boden nicht mehr gestattet sein. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) hatte die erneute Erlaubnis zur Laugenversenkung kritisiert. dpa/nd

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