Nach Boko Haram kommt der Hunger
Die islamistischen Terroristen im Nordosten Nigerias brennen Felder nieder und stehlen Vieh und Lebensmittel
Geduldig warten die Mütter auf rauen Holzbänken in der behelfsmäßigen Klinik des Flüchtlingslagers Muna Garage in Maiduguri. Sie haben Babys und Kleinkinder auf dem Schoß. Die Bäuche der Kinder sind aufgebläht, ihre Haut ist faltig, das Haar brüchig. Viele sind zu schwach, um zu weinen.
Die Mütter und Kinder sind vor der Terrormiliz Boko Haram nach Maiduguri geflüchtet, in die Hauptstadt des Bundesstaats Borno im Nordosten Nigerias. Eine Krankenschwester legt unter den besorgten Blicken von Mariam Abdullahi ein Maßband um das dünne Ärmchen ihrer zweijährigen Tochter Hajara. Die Skala des Maßbandes zeigt die Farbe rot: Der Armumfang ist zu gering für ein Kind ihres Alters. Hajara ist stark unterernährt - wie viele vertriebene Kinder.
Nach Angaben der UN leiden etwa 400 000 Kinder in der Region an akuter Unterernährung. Sollten sie nicht rasch Hilfe bekommen, könnte jedes fünfte Kind sterben. Nigeria drohe »die schlimmste humanitäre Krise ...
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