Antiterrorkampf auf österreichische Art

Konservative wollen das Kopftuchverbot für Musliminnen im öffentlichen Dienst / Treffen würde dieses in erster Linie 300 Religionslehrerinnen

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nach mehreren (allesamt männlichen) Landeshauptleuten aus der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) meldete sich auch Außenminister Sebastian Kurz zu Wort und forderte ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst. Der Vorsitzende des Expertenrates für Integration, der auch in Deutschland sein Wesen treibende Universitätsprofessor Heinz Faßmann, legte nach und meinte, gerade in Schulen dürften Staatsbedienstete keine religiösen Symbole tragen. Kippa, Kreuz und Buddha-Statuen sind freilich tabu.

Den Hintergrund für derlei seltsames Gezerre um ein Kleidungsstück, das aus religiösen Gründen von Musliminnen und katholischen Nonnen, die im österreichischen Alpenraum häufig zu finden sind, getragen wird, bildet die Debatte über den islamistischen Terror. In der Gedankenwelt eines durchschnittlichen ÖVP-Spitzenpolitikers (und nicht nur in dieser) mag sich folgende Logik festgesetzt haben: Weil in Berlin und Istanbul Terroranschläge von Aktivisten des...


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