Justiz nach Maß für die Macht
Serbien hat nach wie vor ein schwieriges Verhältnis zu rechtsstaatlichen Zuständen / Neue Schlaglichter
Serbiens prominentester Justizflüchtling wusste, bei wem er sich für seine triumphale Heimkehr zu bedanken hatte. »Ich werde ein Diener der serbischen Regierung sein«, rief der steinreiche Tycoon Bogoljub Karic zum Ende seines fast elfjährigen Zwangsexils im fernen Russland am Flughafen von Belgrad kurz vor dem Jahreswechsel seinen jubelnden Angehörigen und Anhängern zu. »Bogoljub kehrt zu euch zurück!«
Unter der Ägide des früheren Autokraten Slobodan Milosevic hatte der steile Aufstieg des heute 62-Jährigen zu einem der reichsten Unternehmer des Landes begonnen. Der Fall von Milosevic sollte Karic unliebsame Ermittlungen bescheren. Als Serbiens Justiz 2006 Anklage wegen millionenschweren Betrugs bei der Schaffung seines Mobiltelefonimperiums erhob, wartete Karic einen Prozess erst gar nicht ab - und ging sofort nach Moskau.
In Russland erhielt der von Interpol gesuchte Geschäftsmann Asyl und machte als Baugigant Furore. Seine Heimkehr l...
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