Vom Wucher zum Oligopol
Der internationale Agrarzwischenhandel wird von vier westlichen Konzernen beherrscht - nun kommt ein chinesischer hinzu
Das Alphabet des Agrarhandels kennt nur vier Buchstaben: Vier westliche Firmen dominieren den Welthandel mit landwirtschaftlichen Produkten. Die US-Unternehmen Archer Daniels Midland, Bunge und Cargill sowie Louis Dreyfus mit Sitz in Amsterdam. Der Weltmarktanteil der großen Vier liegt laut dem »Konzernatlas« bei den mengenmäßig wichtigsten Agrarrohstoffen Weizen, Mais und Soja bei rund 70 Prozent.
Die ABCD-Konzerne, die, von Archer abgesehen, bis heute unter dem Einfluss ihrer Gründerfamilien stehen, sind Platzhirsche - geründet wurden sie zwischen 1818 und 1902. Die Bedeutung solcher Großhändler wuchs mit fortschreitender Industrialisierung, Verstädterung und wachsendem Wohlstand seit dem 19. Jahrhundert und veränderte auch die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette auf allen Kontinenten. Bis dahin produzierten Bauern lediglich für einen überschaubaren regionalen Markt. Kohl, Schweine und Sojabohnen wurden direkt an Kunden verkauft,...
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